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21. Oktober 2025

Cloud-Kosten verstehen und gezielt optimieren

DevOps

Cloud-Plattformen wie AWS sind längst der Standard für Hosting und den Betrieb von Workloads. Doch mit wachsender Nutzung wächst auch die Unsicherheit: Warum steigen die Kosten, obwohl die Nutzung anscheinend stabil bleibt? Diese Frage stellen sich viele Teams irgendwann.

Dieser Artikel zeigt, wie Cloud-Kosten entstehen, wo sie aus dem Ruder laufen können und wann es sinnvoll ist, die eigene Cloud-Strategie oder sogar den Anbieter neu zu bewerten.

Cloud-Dienste sind ein Erfolg, weil sie reale Probleme lösen. Man muss keine Server mehr kaufen, keine Rechenzentren betreiben, kein IT-Team rund um die Uhr bereithalten. Die Cloud ist schnell, flexibel und für fast jedes Projekt sofort einsatzbereit. Gerade für Startups oder wachsende Teams ist diese Dynamik Gold wert: Ressourcen lassen sich hoch- und herunterskalieren, neue Märkte lassen sich ohne zusätzliche Hardware erschließen. 

Aber genau das, was die Cloud so stark macht, macht sie auch teuer. Denn Flexibilität heißt: laufende Abrechnung. Jedes Gigabyte, jede API-Anfrage, jede übertragene Datei hat ihren Preis. Und wer ehrlich ist, weiß: Oft fehlt im Alltag die Zeit, all das regelmäßig zu prüfen. So bezahlt man schnell für Dinge, die gar keinen echten Nutzen mehr bringen.

Kostenstruktur in der Cloud

Viele Cloud-Rechnungen sehen auf den ersten Blick harmlos aus. Beim Entpacken zeigt sich: Der Preis setzt sich aus Dutzenden Einzelposten zusammen, von denen manche kaum jemand im Detail versteht.

  • Rechenleistung ist das Rückgrat jeder Anwendung und meist der größte Kostenblock. Dauerhaft laufende Instanzen treiben den Preis nach oben.
  • Speicherplatz ist günstig, bis man große Datenmengen dauerhaft hortet. Alte Backups, Logfiles und historische Daten verursachen stille Kosten.
  • Data Transfer ist einer der größten, aber am wenigsten sichtbaren Faktoren. Während der Datentransfer in die Cloud in der Regel kostenlos ist, fallen für ausgehende Transfers Traffic Gebühren an. Auch der Datenaustausch zwischen verschiedenen Regionen eines Cloud-Anbieters kann zusätzliche Kosten verursachen.
  • Managed Services sparen Zeit, erhöhen aber auch die Abhängigkeit vom Anbieter und kommen oft mit Premium-Preisen.

Die Cloud ist kein Fixpreis, sondern ein System von Mikrotransaktionen. Jede Entscheidung in der Architektur wirkt sich auf die Rechnung aus.

Häufige Ursachen für hohe Cloud-Kosten

Kaum jemand überschreitet bewusst sein Cloud-Budget. Die meisten Mehrkosten entstehen schleichend, wie durch kleine Entscheidungen, die sich summieren.

  • Überprovisionierung: Ressourcen werden großzügig dimensioniert, „damit es sicher läuft“.
  • Vergessene Instanzen: Testsysteme oder Proof-of-Concepts bleiben aktiv.
  • Datenbewegungen: Datenverkehr zwischen Cloud-Regionen oder häufige Transfers zwischen einzelnen Cloud-Diensten.
  • Fehlende Lifecycle-Strategien: Alte Dateien werden nie gelöscht oder in kostengünstigere Storage-Arten überführt.
  • Automatisches Skalieren: Gut gemeint, aber ohne Limits potenziell teuer.

Cloud-Kosten-Optimierung

In vielen Fällen lassen sich Ausgaben reduzieren, indem bestehende Ressourcen effizienter genutzt werden. 

  • Right-Sizing
    Instanzen und Container sollten regelmäßig im Hinblick auf ihre Auslastung kontrolliert werden. Weniger leistungsstarke Instanzen sind oft ausreichend, besonders bei stabilen Anwendungen.
  • Commitment-basierte Preisoptionen
    Wer Workloads langfristig plant, kann mit festen Laufzeiten deutlich sparen. Der Preisnachlass auf planbare Nutzung ist erheblich.
  • Lifecycle Policies
    Alte oder selten genutzte Daten können automatisch in günstigere Speicherklassen verschoben werden.
  • Monitoring & Alerts
    Gezieltes Monitoring kann helfen, Kosten sichtbar zu machen, bevor sie explodieren. Und Hand aufs Herz: Nichts beruhigt mehr, als eine Cloud, deren Ausgaben man versteht.
Praxisbeispiel

AWS-Kostenoptimierung

Für FMA haben wir bestehende AWS-Ressourcen überprüft, Kostenstrukturen analysiert und die Architektur gezielt optimiert. Das Ergebnis: geringere Ausgaben, höhere Stabilität und ein klarer Blick auf den tatsächlichen Ressourcenbedarf.

Wann sich eine Migration lohnt

Manchmal ist Optimierung nicht genug. Besonders bei stabilen Workloads, hohen Speicherkosten oder klar definierten Performance-Anforderungen kann sich ein Wechsel lohnen. Nicht weil Cloud-Technologien wie AWS schlecht wären, sondern weil es zu groß für bestimmte Anforderungen ist.

So kann ein sinnvoller Migrationsablauf aussehen:

  1. Analyse: Welche Dienste verursachen die größten Kosten?
  2. Anbietervergleich: Nicht nur der Preis zählt – auch Stabilität, Geschwindigkeit und Reaktionszeit des Anbieters sollten bewertet werden
  3. Priorisierung: Was lässt sich leicht migrieren, was ist kritisch?
  4. Pilotprojekt: Teste die Migration mit einem nicht-geschäftskritischen Teil.
  5. Schrittweise Umsetzung: Der Wechsel sollte in klar definierten Etappen erfolgen und das Schritt für Schritt, mit Fokus auf Stabilität und Kontrolle.

Fazit

Cloud-Technologien wie AWS bieten große Vorteile: von Flexibilität bis hin zu Skalierbarkeit. Gleichzeitig lohnt sich ein bewusster Umgang mit Strukturen und Kosten.

Wer seine Ausgaben regelmäßig überprüft, kann oft spürbar sparen, sei es durch Optimierung bestehender Ressourcen oder durch eine gezielte Migration zu einem passenden Anbieter.

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