Checklist: Barrierefreie Website
Wir geben Ihnen praktische Tipps und Leitlinien mit auf den Weg, die Ihnen helfen Ihre Websites barrierefrei zu gestalten.
Steigender Bedarf an Barrierefreiheit
Laut der Weltgesundheitsorganisation leben weltweit etwa eine Milliarde Menschen mit einer Behinderung. Allein in der Europäischen Union sind es 80 Millionen Menschen. Neben körperlichen, kognitiven und Entwicklungsbehinderungen zählen auch Sinnesbehinderungen wie Seh- und Hörbehinderungen dazu. Im Jahr 2015 litten rund 217 Millionen Menschen weltweit unter einer moderaten bis schweren Sehbehinderung und es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis 2050 mehr als verdoppeln wird. Der Bedarf an verbesserter Barrierefreiheit und verbessertem Zugang für alle Menschen ist bereits jetzt enorm hoch und wird in Zukunft stetig weiter wachsen.
Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt Deutschland die europäische Barrierefreiheitsrichtlinie (Richtlinie (EU) 2019/882) um. Das stellt einen bedeutenden Fortschritt zur Sicherstellung der Zugänglichkeit für alle dar. Das BFSG tritt am 28. Juni 2025 in Kraft, es lohnt sich aber bereits heute in verbesserten Zugang zu investieren, denn von Barrierefreiheit profitieren alle, nicht nur Menschen mit Behinderungen oder funktionellen Einschränkungen.
Unsere Gesellschaft wird immer älter, sodass die Notwendigkeit von Barrierefreiheit immer größer wird. Unternehmen, die barrierefreie Dienstleistungen anbieten, erschließen sich nicht nur größere Absatzmärkte und Wettbewerbsvorteile. Sie sind auch gut für die Zukunft aufgestellt. Denn sie werden künftig auch mit zur Barrierefreiheit verpflichteten Unternehmen konkurrieren, die mit innovativen barrierefreien Dienstleistungen am Markt sein werden.
Im Folgenden möchten wir Ihnen mit unseren Leitlinien und praktischen Tipps helfen, Ihren Webauftritt für alle Menschen zugänglich zu gestalten. Keine Sorge, Sie können das meistern. Es gibt mittlerweile gute und unkomplizierte Instrumente, mit denen Sie Ihre barrierefreie Website erstellen können.
Checklist für Ihre barrierefreie Website
Einen guten ersten Anhaltspunkt bieten die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), diese Regeln legen fest, wie Websites barrierefrei gestaltet werden können, so dass sie von allen Menschen genutzt werden können, auch von denen mit Behinderungen. Sie geben Anleitungen zur Gestaltung von Texten, Bildern, Videos und mehr, damit sie für alle verständlich und bedienbar sind.
Damit eine Website als barrierefrei eingestuft werden kann, müssen die folgenden vier Prinzipien erfüllt sein.
Wahrnehmbarkeit
Alle Inhalte auf einer Website müssen für jeden erkennbar sein, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Achten Sie daher darauf, die folgenden Elemente zu integrieren:
- Alt-Text und Untertitel
Alle Bilder haben einen beschreibenden alternativen Text und es werden Untertitel für Videos und Transkripte für Audio angeboten. - Kontrast
Es herrscht mindestens ein Kontrastverhältnis von 4,5:1 für Text. - Überschriften
Es gibt eine logische Überschriftenstruktur für den Screenreader. - Formulare
Es sind klare Beschriftungen und Anweisungen verfügbar. - Animationen
Benutzer können Animationen deaktivieren.
Verständlichkeit
Die Inhalte einer Website oder Anwendung sind für alle Nutzer leicht verständlich, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Achten Sie daher darauf, die folgenden Elemente zu integrieren:
- Sprache
Es wird einfache Sprache verwendet und Fachjargon vermieden. - Fehlervorschläge
Es werden Vorschläge zur Korrektur von Eingabefehlern angeboten. - Konsistente Navigation
Es wird eine einheitliche Navigation auf allen Seiten verwendet.
Bedienbarkeit
Die Website ist für alle Nutzer leicht bedienbar, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Achten Sie daher darauf, die folgenden Elemente zu integrieren:
- Tastatur-Navigation
Alle Funktionen sind über die Tastatur zugänglich. - Fokus-Indikator
Es gibt einen sichtbaren Fokusindikator (visuelle Anzeige, welches Element gerade ausgewählt ist) für interaktive Elemente. - Zeitlimits
Es gibt Optionen zur Anpassung oder Deaktivierung von Zeitlimits.
Robustheit
Die Inhalte müssen so robust sein, dass sie von einer Vielzahl von Browsern, einschließlich assistiver Technologien, interpretiert werden können. Achten Sie daher darauf, die folgenden Elemente zu integrieren:
- Responsive Design
Die Website passt sich an verschiedene Geräte an. - ARIA-Landmarks
Es werden ARIA-Landmarks und Rollen für eine bessere Navigation verwendet. Darunter versteht man spezielle HTML-Elemente, die nach dem Accessible Rich Internet Applications (ARIA)-Standard definiert sind. Sie helfen dabei, die Struktur von Webseiten für Bildschirmleser und andere assistive Technologien deutlich zu kennzeichnen.
Wenn Sie alle vier Prinzipien in Ihr Websitedesign eingebaut haben, gratulieren wir! Sie sind ein richtiger Barrierefreiheitsexperte. Abschließend möchten wir Sie noch erinnern, eine Erklärung zur Barrierefreiheit und Kontaktinformationen für Feedback auf Ihrer Website zur Verfügung stellen.
Unser Angebot im Bereich Barrierefreiheit im Web
makandra setzt sich für Barrierefreiheit ein und bietet Schulungen und Trainings im Bereich Accessibility an. Unsere Experten stehen Ihnen zur Verfügung, um Sie bei der Implementierung barrierefreier Praktiken zu unterstützen. Wir glauben fest daran, dass die Schaffung einer inklusiven Umgebung nicht nur ethisch richtig ist, sondern auch langfristig zu einem Wettbewerbsvorteil führen kann. Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr über unsere Dienstleistungen im Bereich Barrierefreiheit zu erfahren und wie wir Ihnen helfen können, eine inklusivere Zukunft zu gestalten.